Für was wir uns einsetzen: Unser PV-Wahlprogramm

syndicom-Mitglieder in den Personalvertretungen haben ein Wahlprogramm zu Themen erarbeitet, die vielen Mitarbeitenden wichtig sind: Aus- und Weiterbildung, Fachkräftemangel, Gleichstellung, Gesundheits- und Klimaschutz, Homeoffice und Datenschutz. syndicom-Mitglieder in den Personalvertretungen bereiten sich gemeinsam auf wichtige Meetings mit Swisscom vor, legen gemeinsame Positionen fest und vertreten diese im Wissen, sich gegenseitig den Rücken zu stärken.

Gute Arbeitsbedingungen dank dem Gesamtarbeitsvertrag und den Personalvertretungen

Personalvertretungen werden von den Mitarbeitenden gewählt, die nicht dem obersten Kader angehören. Die Mitglieder der Personalvertretungen werden vom Management und dem HR frühzeitig über Reorganisationen und andere wichtige Themen informiert. Sie können kritische Fragen stellen und sich zu den Plänen des Managements äussern sowie Vorschläge unterbreiten. Sie können aber auch selbst Themen auf die Agenda setzen, die den Mitarbeitenden wichtig sind.

Die Mitglieder der Personalvertretungen leisten einen wichtigen Beitrag zu guten Bedingungen am Arbeitsplatz und zur Vermeidung von Stellenabbau. Die Wirkung der Arbeit der Personalvertreterinnen und Personalvertreter kann noch höher sein, wenn sie von Swisscom künftig konsequent frühzeitig in Entscheide einbezogen werden.

Die Personalvertreterinnen und Personalvertreter können einen Teil ihrer Arbeitszeit für diese Rolle einsetzen und sind für diese Arbeit vor Kündigungen geschützt. Sie werden vom gewerkschaftlichen Bildungsinstitut Movendo ausgebildet und von syndicom bei ihrer Arbeit unterstützt.

Das Verhandeln und Durchsetzen des Gesamtarbeitsvertrags gehört zu den Aufgaben und Kompetenzen von syndicom, ebenso die jährlichen Lohnverhandlungen. Darin involviert sind nur die Mitglieder, die bei syndicom organisiert sind und sich in den Gremien von syndicom engagieren. Die Aufgaben der Personalvertretung und der Gewerkschaft gehen Hand in Hand, deshalb arbeiten die syndicom-Mitglieder in den Personalvertretungen eng mit der Gewerkschaft zusammen.

Unser Programm im Detail:

Wir betrachten Auslagerungen ins Ausland kritisch und vertreten dezidiert die Haltung, dass der Arbeitskräftemangel in der Schweiz nicht ständig dazu herhalten darf, längerfristig Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern.

Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Swisscom die Arbeitskräfte selbst heranziehen soll. Dies kann durch die Lernendenausbildung und das konsequente Weiterbeschäftigen von Lernenden erfolgen, durch das Unterstützen von Fachhochschulen (Campus), durch das Vorstellen von ICT-Berufen an Schulen (z.B. durch Lernende), durch Programme zur Frauenförderung sowie durch das Aus- und Weiterbilden von Swisscom-Mitarbeitenden.

Besonders wichtig ist für uns, dass Swisscom alles daran setzt, in geteilter Verantwortung die Arbeitsmarktfähigkeit der Mitarbeitenden zu erhalten und zu stärken. Dies gilt besonders für ältere Mitarbeitende, die mit ihrer langjährigen Berufserfahrung viel zur Wertschöpfung bei Swisscom beitragen.

Im Blickwinkel unserer Arbeit steht die Beschäftigungssicherheit. Deshalb wirken wir bei Reorganisationen immer darauf ein, dass die Anzahl der vorgesehenen abzubauenden Stellen reduziert wird. Wir erwarten zudem von Swisscom, dass die Personalplanung frühzeitig angegangen wird, zukunftsgerichtet erfolgt und potenziell Betroffene rechtzeitig gefördert werden, damit sie möglichst innerhalb von Swisscom eine neue Stelle finden können.

Lebenslange Aus- und Weiterbildung ist in der heutigen Arbeitswelt weit verbreitet: Technologien ändern sich rasant, neue Märkte und neue Kundinnen- und Kundensegmente verlangen neue Fähigkeiten, nebst Fachwissen ist auch Sozialkompetenz gefragt.

Wir setzen uns dafür ein, dass Swisscom von den Mitarbeitenden nicht nur Aus- und Weiterbildung fordert, sondern diese auch fördert: Mit Arbeitszeit über den im Gesamtarbeitsvertrag verankerten Anspruch hinaus, mit dem Finanzieren der Angebote sowie mit Standortbestimmungen, um sich aufs Richtige zu fokussieren.

Zudem setzen wir uns dafür ein, dass der im Gesamtarbeitsvertrag verankerte Anspruch effektiv zur Arbeitsmarktfähigkeit beiträgt und nicht für zwingende interne Schulungen verwendet wird.

Wir setzen uns dafür ein, dass Instrumente wie die Mitarbeitenden-Umfrage (Pulse) auch dazu dienen, Stressauslöser und andere psychosoziale Risiken zu identifizieren und zu beseitigen. Denn wenn psychosozialen Risiken nicht entgegengewirkt wird, kann die Gesundheit beeinträchtigt werden.

Nebst psychosozialen Risiken sind Swisscom-Mitarbeitende auch körperlichen Risiken ausgesetzt. Deshalb setzen wir uns für eine ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze und Arbeitsabläufe ein. Swisscom soll durch das Zurverfügungstellen von geeigneten Einrichtungen und Arbeitsmitteln sowie mit Informationen zu Ergonomie und SUVA-Empfehlungen dafür sorgen, dass die Mitarbeitenden keinen Schaden nehmen durch die Arbeit – auch im Homeoffice und in Step-Ins.

Swisscom hat erkannt, dass flexible Arbeitsformen sowohl die Zufriedenheit als auch die Produktivität der Mitarbeitenden fördern. Ob vorwiegend im Büro, unterwegs, im Co-Working oder daheim gearbeitet wird, ergibt sich aus den Aufgaben und aus den Erwartungen der Kundinnen und Kunden. Da passt es schlecht dazu, wenn Swisscom detaillierte Vorgaben verordnet. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass die Zusammenarbeit im Team gestaltet wird. Denn wer anders als die Teams wissen, wieviel und wann Office-Präsenz wirklich notwendig ist?

Anfang Jahr hat syndicom bei Swisscom eine Homeoffice-Umfrage durchgeführt, an der rund 3‘700 Mitarbeitende teilgenommen haben. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die überwie­gende Mehrheit der Swisscom-Mitarbeitenden gerne im Homeoffice arbeitet und deutlich mehr Vor- als Nachteile sieht. Für gegen einen Drittel der Mitarbeitenden ergeben sich aber aus der Arbeit im Homeoffice Probleme. Auch die Bedürfnisse dieser Mitarbeitenden sind zu berücksichtigen.

Wir setzen uns dafür ein, dass auch Shop-Mitarbeitende ihre Gesundheit bewahren können: Sitzgelegenheiten, Tageslicht statt nur Kunstlicht, ausreichend Kurzpausen, Beitrag von Swisscom an die Arbeitskleider, angemessene Produkteschulungen während der Arbeitszeit.

Veränderte Vorgaben, um den Ziellohn zu erreichen, führen regelmässig zu Stress in Shops. Wir insistieren, dass Shop-Mitarbeitende beim Ziellohn Wahlmöglichkeiten haben und dass der Net Promoter Score (NPS) als Vergleichsgrösse der Kundinnen- und Kundenzufrieden­heit nicht überbewertet wird.

Wir gehen mit allen Menschen respektvoll um, so dass sie sich wertgeschätzt fühlen und sich bei der Arbeit voll entfalten können. Dasselbe erwarten wir von Swisscom als Arbeit­geberin. Als Mitglieder der Personalvertretung setzen wir uns dafür ein, dass Swisscom mehr für die Gleichstellung von Frau und Mann unternimmt:

  • Gestaltungsspielraum bei Arbeitseinsätzen;
  • Lohngleichheitsanalyse unter Mitwirkung der Personalvertretung und der Sozialpartner;
  • Mehr Lohntransparenz;
  • Unterstützung für die Kinderbetreuung (Kita-Plätze);
  • Job-Sharing in Führungspositionen und weitere Massnahmen zur betrieblichen Frauenförderung;
  • Prävention gegen Mobbing und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz;
  • im Lohnsystem Erwerbsunterbrüche wegen Care-Arbeit berücksichtigen.

Für uns ist der Klimaschutz wichtig. Wir setzen uns dafür ein, dass Swisscom ihre Verantwortung wahrnimmt und kein „Green Washing“ betreibt. Der Klimaschutz bei Swisscom muss so gestaltet sein, dass er niemanden zurücklässt – und im Gegenteil gute Arbeit auch in den kommenden Jahrzehnten sicherstellt.

Wir schauen hin und regen konkrete Massnahmen an: Für eine klimaschonende und klimaangepasste Gebäudestrategie mit Photovoltaik auf den Dächern und an den Fassaden sowie für eine Aussenraumgestaltung mit möglichst wenig versiegelten Flächen und einer hohen Biodiversität.

Ein weiteres Handlungsfeld bietet sich in den Personalrestaurants: Beim Angebot auf die Nachhaltigkeit achten, nach Möglichkeit regional einkaufen und Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden.

Wichtig für uns ist auch der Datenschutz. Swisscom-Projekte, bei denen sensible Daten von Mitarbeitenden verarbeitet werden, beobachten wir kritisch und verlangen, dass nur Daten gesammelt werden, die Swisscom effektive Mehrwerte bringen und für die Mitarbeitenden möglichst wenige Risiken nach sich ziehen.

Wir setzen uns dafür ein, die von syndicom verhandelte Smart-Data-Vereinbarung umzu­setzen und regelmässig zu überprüfen mit dem Ziel, sie wo nötig anzupassen und zu verbessern.

Auch eine allfällig notwendige Überwachung am Arbeitsplatz muss klar geregelt werden. Sie soll kein Selbstzweck sein und darf nur dazu dienen, grosse Risiken zu minimieren bzw. legitime Geschäftszwecke verfolgen

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